Wir kaufen die Eier wenn möglich in der XL Version vom Hybridhuhn, eine spezielle Züchtung die in der Agrarindustrie zum Einsatz kommt, ohne zu überlegen welche Qualen das Tier tagtäglich beim Legen erleidet. Da interessiert es dann niemanden mehr, dass der wildlebende Verwandte, das Bankivahuhn, höchstens 40 Eier im Jahr legt. Vom Hybridhuhn wird aber eine Eiproduktion von bis zu 320 Stück pro Jahr erwartet. Ob der kleine Körper dazu geschaffen ist, spielt dabei eine secondere Rolle. Da ist es nicht verwunderlich, dass Krankheiten im Bereich des Legetraktes wie Legedarmvorfall, Legedarmentzündung und Legenot vorprogrammiert sind.
Der Konsument bekommt all das, wenn überhaupt, nur am Rande mit. So manchen würde das Frühstrücksei im Halse steckenbleiben, wenn er sehen würde wie diese liebenswerten Tiere gehalten, gemästet und gequält werden. Eierkartons mit bunten Bildchen mit anscheinend glücklichen Hühnern und fürsorglichen Bauern, suggerieren eine heile Welt, die es in der Realität aber nicht gibt.
Wird das Lege-Ziel nach einer gewissen Zeit nicht mehr erreicht, dann werden die Tiere auf ihren letzten Weg geschickt. Die meisten Tiere haben niemals eine Sonne oder Tageslicht gesehen und noch nie den Wind in Ihren Federn gespürt. Sie haben noch niemals einen Grashalm, eine Blume oder sich in die Erde scharen können. Glücklich dürfen sich die Tiere schätzen, die von der Organisation "Rettet des Huhn" gerettet werden. Gezeichnet von den Strapazen fängt für diese Tiere das Leben erst jetzt an.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und einem Geflügelmäster aus Südwestfalen wurden die Futterkosten bis zur Schlachtung für ein Hähnchen mit 1,25 Euro kalkuliert. Für die Ausstallung werden 0,03 Euro, für Strom und Wasser 0,02 Euro, die Heizung 0,05 Euro, den Tierarzt 0,04 Euro und die Reinigung 0,04 Euro kalkuliert. Diese Zahlen zeigen, dass hier ein Mäster mehr für das Fleisch bekommen müsste damit er ein Huhn unter besseren Bedingungen aufziehen könnte. Dem Landwirt bleiben also 0,34 Euro minus Festkosten.
Welchen Dreck müssen die keinen Geschöpfe ihr Leben lang fressen, damit man auf diese Zahlen kommt? Wenn ein Biobauer höchsten 3000 Hühner haben darf und die Tierarztkosten 0,04 Euro pro Huhn, gesamt 120 Euro betragen, dann frage ich mich, welche Leistungen ein solcher Tierarzt für so einen geringen Betrag leistet, wenn mein einzelnes Huhn in drei Jahren schon über 1000 Euro Tierarztkosten gebraucht hat?
Trotzdem, die Schuld den diversen Betrieben alleine zuzuschieben wäre zu einfach. Wir alle müssen uns ändern. Wer heute ein Hühnchen für 2,50 Euro im Supermarkt kauft und dabei noch glaubt, dass das Tier ein gutes Leben gehabt hat, der irrt. Ebenso sind die bunten Bildchen mit glücklichen Hühner auf dem Eierkartons das 10 Eier für 1,29 Euro anbietet, ein Trugbild.